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Der YouTuber Retro Recipes sorgt für Aufsehen in der Retro-Computing-Szene. Denn statt einer angestrebten Lizenzvereinbarung für die Marke Commodore, erhielt er völlig überraschend ein ganz anderes Angebot von den Inhabern der Computerfirma.
Fan will Commodore helfen
Beim YouTube-Kanal Retro Recipes sind sie, wie der Name schon verrät, große Retro-Fans. So hat auch Commodore einen Platz im Herzen von Kanalbetreiber Christian Simpson. Er möchte der Marke Commodore zurück zu neuem Glanz verhelfen und in die Hände der Fans legen, um neue Produkte unter dem bekannten "Chicken Head"-Logo zu veröffentlichen - allerdings nur solche, die der Community auch als würdig erscheinen. Dazu wollte er mit der Firma eigentlich eine Lizenzvereinbarung abschließen. Doch dann kam es anders.
Überraschendes Angebot statt Lizenz
Denn als Simpson den aktuellen Besitzern von Commodore den Vorschlag unterbreitete, für die Nutzung der Marke eine Gebühr in Höhe von 6,4 Prozent der Einnahmen zu zahlen, antwortete die Firma mit einem unerwarteten Angebot. So bot man statt Lizenzrechten gleich das gesamte Unternehmen zum Kauf an. "Ja, wir können Ihnen eine Exklusivlizenz gewähren, aber Ihr Team scheint Commodore besser zu kennen als wir, wir würden Ihnen vielleicht gerne das ganze Unternehmen verkaufen", hieß es in der Nachricht an den YouTuber.
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Das Video endet an dieser Stelle und entlässt die Zuschauer mit einem Cliffhanger. In einem zweiten Teil mit dem Titel "Live and Let Buy" wird Retro Recipes aber vermutlich auflösen, wie es in der Angelegenheit nach dieser unerwarteten Wendung weitergeht und ob Commodore tatsächlich wieder einmal den Besitzer wechseln wird.
Vom Schreibmaschinenhersteller zur Legende
Die Geschichte von Commodore begann schon 1954 als Commodore Portable Typewriter Company in Toronto. Gründer Jack Tramiel führte das Unternehmen zunächst als Reparaturwerkstatt für Schreibmaschinen. Nach dem Einstieg in den Taschenrechnermarkt in den 1970er Jahren gelang der große Durchbruch mit der Übernahme von MOS Technologies 1976.
Der größte Erfolg des Unternehmens war der im Januar 1982 vorgestellte Commodore 64. Der Heimcomputer schaffte es ins Guinness-Buch der Rekorde als meistverkaufter Computer-Einzeltyp aller Zeiten. Schätzungen zufolge wurden zwischen 12,5 und 17 Millionen Einheiten verkauft. Der Startpreis lag bei 595 Dollar (etwa 522 Euro). Das Gerät eroberte die Wohnzimmer weltweit.
Auch der Amiga von 1985 revolutionierte die Computerwelt mit seinen fortschrittlichen Multimedia-Fähigkeiten. Das System war seiner Zeit technisch weit voraus und fand besonders in der Videoproduktion und im Gaming-Bereich Anklang. Dennoch konnte Commodore die technischen Innovationen nicht in einen nachhaltigen Geschäftserfolg umwandeln.
Niedergang und heutige Situation
Trotz technischer Überlegenheit scheiterte Commodore an mangelndem Marketing und strategischen Fehlentscheidungen. 1994 meldete das Unternehmen Insolvenz an. Die Markenrechte wechselten seitdem mehrfach den Besitzer. Heute hält die niederländische Commodore Corporation B.V. die Rechte, die jedoch hauptsächlich für Lizenzgeschäfte genutzt werden. Echte Hardware-Innovationen blieben aus - stattdessen erschienen sporadisch Retro-Konsolen und Smartphones unter dem Commodore-Namen.
Zukunft der Marke
Wie es mit Commodore weitergeht, ist jetzt also wieder einmal ungewiss. Für einen tatsächlichen Kauf müsste Simpson, trotz des Schattendaseins der Marke, vermutlich einiges an finanziellen Mitteln aufbringen. Während der YouTube-Kanal über eine treue Fangemeinde verfügt, die möglicherweise finanzielle Unterstützung leisten könnte, sind die Summen für eine komplette Unternehmensübernahme erheblich. Ohne professionelle Investoren dürfte das Vorhaben schwer realisierbar sein. Es bleibt also spannend.
Was haltet ihr von dieser Geschichte? Glaubt ihr, dass Commodore unter der Kontrolle von Fans und Enthusiasten gut aufgehoben wäre? Und denkt ihr, dass es wirklich zu einem Verkauf kommt? Teilt eure Gedanken in den Kommentaren!
Dieser Artikel stammt von Winfuture und nicht von Retrospace. Für den Inhalt ist Winfuture verantwortlich.
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