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Günther Uecker, einer der wichtigsten deutschen Nachkriegskünstler, ist tot. Uecker starb gestern am frühen Abend im Alter von 95 Jahren, wie die dpa aus dem Umfeld der Familie erfuhr. Demnach war er in den vergangenen Tage in der Düsseldorfer Uniklinik.
(Bild) Künstler Günther Uecker, 2005
APA/AFP/Adek BerryDer Wegbereiter der heute ZERO-Bewegung hatte den Zimmermannsnagel in die Kunst eingeführt und weltbekannte großformatige Nagelreliefs geschaffen, die in vielen Museen und politischen Machtzentralen hängen.
Der am 13. März 1930 in Wendorf geborene und auf der Halbinsel Wustrow aufgewachsene Uecker lebte seit Mitte der 1950er Jahre in Düsseldorf. Die Stadt blieb bis zu Ueckers Tod das Zentrum seines Schaffens.
Nagelbilder und FriedensbotschaftenUecker beschlug Leinwände, aber auch Objekte wie Stühle, Klaviere oder Nähmaschinen mit Nägeln. Für ihn waren die Nagelfelder immer auch tagebuchähnliche Seelenlandschaften, die er "Empfindungswerte aus der Zeit" nannte.
(Bild) Kunstwerk von Günther Uecker
APA/AFP/Justin TallisDer Sohn eines Landwirtes reiste mit einer humanitären Friedensbotschaft um die Welt und stellte in zahllosen Ländern aus, auch in Diktaturen und totalitären Staaten. Er malte Aschebilder nach der Tschernobyl-Katastrophe, kämpfte für das indigene Volk der Navajo und stellte auf Stoffe gemalte Menschenrechtsbotschaften in Peking aus.
Verbundenheit mit der OstseeSeiner Heimat, dem deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, blieb Uecker immer eng verbunden. Noch im hohen Alter gestaltete er vier große blaue Glasfenster für den Schweriner Dom. Im Dezember 2024 wurden die Fenster eingeweiht.
Der in der DDR zum Reklamegestalter ausgebildete Uecker übersiedelte 1953 nach Westberlin und zog 1955 nach Düsseldorf. An der Kunstakademie studierte Uecker bei dem pazifistisch engagierten Holzschneider Otto Pankok und wirkte dort selbst rund 20 Jahre als Professor.
Der ZERO-Gruppe, die Heinz Mack und Otto Piene 1958 gründeten, trat Uecker 1961 bei. Uecker schuf auch Lichtkunst und spektakuläre Installationen wie das "Terrororchester" - eine lärmende Installation aus Dutzenden Apparaten wie Staubsauger und Waschmaschinen.
Dieser Artikel stammt von ORF und nicht von Retrospace. Für den Inhalt ist ORF verantwortlich.
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