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Schauspielhaus Wien mit neuem Programm

Das erläuterte das Leitungsteam am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Auf dem Programm stehen sowohl Uraufführungen als auch österreichische Erstaufführungen und eine Kooperation mit Sara Ostertags neuem TEATA.

Den Auftakt macht am 17. Oktober die Uraufführung "Die Verhandlung der Träume" von Mehdi Moradpou, dessen Text ein Asylverfahren "als Bühne der Missverständnisse" präsentiert; Regie führt Schauspielhaus-Co-Leiterin Marie Bues. Miriam Unterthiners "Mundtot", Gewinner-Stück des Hans-Gratzer-Preises, bringt Erfahrungen von Sportlerinnen zur Sprache, die bisher ungehört blieben. Das Stück in der Regie von Christiane Pohle feiert am 15. Jänner seine Uraufführung.

Zusammenarbeit mit Nachfolger des TAG-Theaters

Die deutschsprachige Erstaufführung von Rebecca Watsons "Little Scratch" widmet sich jenem Bewusstseinsstrom, "der einen sexuellen Übergriff erst fassbar macht" (ab 18. April), und "Nora oder Wie man das Herrenhaus kompostiert" von Sivan Ben Yishai gibt jenen eine Stimme, die in bekannten Erzählungen meist stumm bleiben: den prekär beschäftigten Nebenfiguren. Laut Ankündigung eine "Umdrehung" von Ibsens "Nora". Premiere ist am 14. März.

"Das Ende ist nah" von Amir Gudarzi ist eine besondere Koproduktion: Sara Ostertag inszeniert den Text, der "politische Systeme des Verschweigens" verhandelt. Die Uraufführung am 13. November ist eine Zusammenarbeit mit Ostertags neuem Haus, das sie zu Beginn ihrer Intendanz von Theater an der Gumpendorfer Straße in TEATA umbenennt. Derzeit arbeite man daran, "den Ort neu zu überschreiben", konkrete Pläne werden im Herbst präsentiert. Der neue Titel des Hauses entspreche "dem, was es ist: ein Theater". Die Schreibweise stelle eine Fantasiesprache dar, die "für alle Sprachen stehen kann", so Ostertag.

Koproduktion mit den Wiener Festwochen

Das TEATA soll künftigen ebenso Kooperationspartner des Schauspielhauses sein wie bisher die MUK Wien, die Wiener Festwochen, das Theater Kosmos in Bregenz oder die Theaterallianz. In Koproduktion mit den Festwochen steht im Juni "9/11 Frames Per Second" auf dem Programm, in dem Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Ländern kleine Theaterstücke schreiben, die sich etwa mit dem seit 25 Jahren wuchernden antimuslimischen Rassismus infolge des Angriffs auf die Twin Towers auseinandersetzen.

Im Ensemble des Schauspielhauses stehen kleine Änderungen an: Neu hinzu kommt Shabnam Chamani, Sissi Reich wechselt - wie bereits bekannt - unter dessen neuem Direktor Jan Philipp Gloger ans Volkstheater. Zu den weiteren Plänen des Schauspielhauses zählt etwa die Teilnahme am dezentralen Festival "heimaten", das an mehreren deutschsprachigen Bühnen Fragen zu Zugehörigkeit, Migration und Mehrsprachigkeit verhandelt, wobei man mit lokalen Communitys zusammen arbeitet.

Neues Stipendium "Text in Arbeit"

Fortgeführt wird das "Offene^Haus", das eine "Plattform für Mitmachen und Vermittlung" Räume für Beteiligung, Austausch und künstlerische Mitgestaltung öffnen will. Ab der Saison 2025/26 gibt es nach einer Evaluierung eine Änderung beim Hans-Gratzer-Stipendium: So vergibt das Schauspielhaus Wien das neue Stipendium "Text in Arbeit" an fünf angehende Autorinnen und Autoren, die - begleitet von professionellem Mentorat - ihre Entwürfe weiterentwickeln sollen. Diese Phase münde künftig nicht automatisch in den Hans-Gratzer-Preis.

Für diesen könne man sich nun auch ohne Teilnahme am Stipendienprogramm bewerben. Die beiden Formate finden künftig im jährlichen Wechsel statt, wobei die Ausschreibung für "Texte in Arbeit" bereits vor dem Sommer startet. Die Ausschreibung für den Gratzer-Preis erfolgt im Herbst, was eine längere Vorlaufzeit für die Uraufführung in der übernächsten Spielzeit bedeutet.

Auf Rekordjahr folgen Einsparungen

Finanziell schließt man das vergangene Jahr nach der Auflösung von Rücklagen mit einem leichten Plus von 182 Euro Gewinn ab, wie der kaufmännische Leiter Matthias Riesenhuber erläuterte, der sich auch über ein "Rekordjahr" mit 21.992 Besucherinnen und Besuchern freute. Insgesamt gab es im Vorjahr 248 Vorstellungen im Haus und 15 Gastspiele u.a. in Berlin, Graz und Luxemburg.

Von der Stadt Wien habe es Signale gegeben, das Budget nicht zu kürzen, aber eine Inflationsanpassung werde es auch nicht geben. Gespräche mit Kulturminister Andreas Babler (SPÖ) hätten noch nicht stattgefunden. Einsparungen wurden bereits im Marketingbereich vorgenommen, auch "viele Koproduktionen" und eine moderate Preiserhöhung sollen für weitere positive Effekte auf die finanzielle Lage haben.

Dieser Artikel stammt von ORF und nicht von Retrospace. Für den Inhalt ist ORF verantwortlich.


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