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Primärbetreuer kümmern sich um jene, die beispielsweise miterlebt haben, wenn geschossen, jemand verletzt oder getötet worden ist, so Stickler weiter. Kriseninterventionsteams würden in der Regel von Einsatzkräften alarmiert und sich in der Akutphase an Ort und Stelle ansehen, wer der Betroffenen am dringendsten Hilfe brauche.
Mehr zum Thema Zehn Tote nach Amoklauf an Schule"Wenn zum Beispiel ein Freund gestorben ist", sagte die Leiterin der psychosozialen Betreuung. Besonders wichtig sei bei Vorfällen wie jenem in Graz ein Fokus auf die Klasse, die am stärksten betroffen ist. Danach würden als nächster Schritt zum Beispiel Lehrer und Lehrerinnen gecoacht, wie sie mit Kindern umgehen sollen, die nicht direkt involviert waren.
"Wollen Leute wieder in Handlungsfähigkeit bringen""In der Krisenintervention wollen wir Leute in Handlungsfähigkeit bringen, um ihnen Selbstwirksamkeit geben", sagte Stickler. Das passiere auch durch ganz einfache Handlungen: Die Bitte "Könnten Sie uns eine Tasse Tee machen?" könne die Betroffenen dazu befähigen, selbst etwas zu tun, nannte die Expertin als Beispiel.
Auch in der Zeit danach unterstützen die Kriseninterventionsteams weiterhin, beispielsweise mit Abschiedsritualen. Schulen können etwa eine Gedenkstelle einrichten, an denen Kerzen und Bilder der Opfer aufgestellt werden und Menschen Briefe oder Blumen hinlegen können. In weiterer Folge ermittle das Kriseninterventionsteam den weiteren Betreuungsbedarf und arbeite mit Nachsorgeeinrichtungen zusammen.
Peergruppe bei Jugendlichen besonders wichtigBei Ereignissen mit jungen Betroffenen - wie jenem der Grazer Schule am Dienstag - spiele die Peergroup, also die soziale Bezugsgruppe von Gleichaltrigen, eine wichtige Rolle. Kinder und Jugendliche werden laut Stickler selten einzeln betreut werden, weil die Peergroup gut unterstützen könnte. Das gelte sowohl für die Akutphase unmittelbar nach dem Vorfall, als auch in der Zeit danach. Erwachsenen riet die Expertin dazu, die Ängste und Sorgen der Kinder ernst zu nehmen und nichts abzutun.
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